Das Geschäft im Ausland wird für deutsche Unternehmen wieder wichtiger. Eine Umfrage des deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) zeigt: Die Investments in Westeuropa und Nordamerika ziehen an. Mittelfristig halten die Firmen vor allem Asien für erfolgversprechend.
FRANKFURT. Die auslandsaktiven Unternehmen mit Sitz in Deutschland legen ihre Zurückhaltung ab und investieren wieder mehr als während der Krise im Ausland - insbesondere in Westeuropa und Nordamerika. Ein Drittel aller Unternehmen unterhält inzwischen eigene Repräsentanzen, das sind neun Prozentpunkte mehr als 2009. Obendrein haben 30 Prozent der Firmen Niederlassungen außerhalb ihres Heimatmarktes, vier Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor. Das geht aus einer Umfrage des deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter rund 2000 Unternehmen hervor, die dem Handelsblatt exklusiv vorliegt.
Wie wichtig das Auslandsgeschäft für die deutsche Wirtschaft ist, hat die Konjunkturerholung in den zurückliegenden Monaten eindrucksvoll demonstriert. Maschinen und Anlagen "made in Germany" sind insbesondere in Asien, Brasilien und anderen Schwellenländern gefragt. "Deutschland profitiert davon, dass es auf Investitionsgüter fixiert ist, und die werden in diesen Ländern zur Modernisierung gebraucht", sagt Ulrike Kastens, Volkswirtin bei Sal. Oppenheim. Die deutschen Firmen seien zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle.
Während der Krise hatten die Unternehmen verstärkt auf Kooperationen mit lokalen Partnern gesetzt, um im Markt zu bleiben, hat der DIHK beobachtet. Inzwischen sei der Anteil der Unternehmen, die ihre Auslandsgeschäfte über selbstständige Kooperationspartner und Handelsvertreter tätigen, um zehn Punkte auf 41 Prozent zurückgegangen.
Auch DIHK-
Als besonders erfolgversprechend gelten mittelfristig die Geschäfte in Asien. Vor allem in Indien und Vietnam erwarten jeweils mehr als 60 Prozent der Befragten in den kommenden fünf Jahren bessere Geschäfte als zuletzt. Dagegen rechnen nur je knapp drei Prozent mit schlechteren Geschäften. Bereits 2009 stand Indien auf Platz eins. Vietnam hat China und Brasilien verdrängt. Auf dem westeuropäischen Markt können die Unternehmen ihren Einsatz dagegen kaum mehr steigern: 88 Prozent der Umfrageteilnehmer sind dort bereits tätig.
Handelsblatt 10.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen